«Eine gediegene Aufklärung und Führung in dieser Materie»
288
BuchzusammenfassungÜber Jahrzehnte hinweg begutachtete das Filmbüro des Schweizerischen Katholischen Volksvereins die in der Schweiz gezeigten Kinofilme. Mit der 1941 gegründeten Zeitschrift Der Filmberater verbreitete es die schweizweit meistgelesene Filmkritik. Durch die Beeinflussung der Präferenzen des katholischen Kinopublikums sollte die Filmbranche wirtschaftlich zur «moralischen Hebung» des Kinoprogramms gezwungen werden. Filmvorführungen in Jugendorganisationen, ein Förderprogramm für Nachwuchsfilmer und weitere Aktivitäten katholischer Filmarbeit verfolgten das gleiche Ziel. Die zuweilen konfliktträchtige katholische Auseinandersetzung mit dem populären Unterhaltungsmedium Film entstand in einer Epoche, in der eine abgegrenzte katholische Lebenswelt noch existierte. Ais sich Ende der 1960er Jahre mit der Gesellschaft auch der Katholizismus grundlegend veränderte, musste sich das katholische Filmengagement der neuen Zeit anpassen. ln seiner Studie beleuchtet Adrian Gerber die bisher unerforschte Geschichte der katholischen Filmarbeit in der Schweiz: von ihren Anfängen var rund 100 Jahren bis hin zur Neuorientierung um 1970.